This Priis

/ April 5, 2017

Offen für Neues

Bildschirme, so weit das Auge reicht. Grosse, kleine, mittelgrosse, Desktop-Computer, Laptops, Tablets – im Acer Outlet Store in Dietikon präsentiert sich der Kundschaft die breite Produktepalette. Hildegard Haas, Country HR & Service Manager, arbeitet bereits seit 16 Jahren bei Acer Computer. Während der Betrieb damals noch einem Start-up glich, arbeiten heute 54 Mitarbeitende in der Computerfirma. Das Geschäft wuchs, der Bedarf an Personal stieg. Hildegard Haas wollte sich sozial engagieren, der Gesellschaft etwas vom Erfolg zurückgeben. Dies jedoch nicht in Form von Spenden, sondern durch direkte individuelle Förderung.

Erste erfolgreiche Eingliederung einer Frau mit starken Rückenschmerzen, die nicht mehr im Gastgewerbe tätig sein konnte. Hildegard Haas bot ihr zunächst einen Praktikumsplatz im Telefondienst an. «Ich probierte es einfach, warum auch nicht», blickt Hildegard Haas zurück, «am Anfang war sie noch sehr schüchtern, traute sich nicht, vor den anderen zu telefonieren. Ich bot ihr an, es in meinem Einzelbüro zu versuchen, um etwas Selbstvertrauen zu gewinnen.» Die Sicherheit kam zurück, sie arbeitet heute als Sachbearbeiterin bei Acer.

Die Entwicklung der Mitarbeitenden bestätigt das Engagement von Hildegard Haas. Während am Bewerbungsgespräch noch alle schüchtern und mit wenig Selbstvertrauen vor ihr sassen, konnten ihre Leistungen stetig gesteigert werden. Sie sind heute offener und mit grösserer Freude an der Arbeit. Nach einem Unfall in der Lederproduktion konnte eine Frau nicht mehr in diesem Betrieb bleiben. Die Lederwalze hatte ihre Hand zertrümmert, starke Schmerzen plagten sie. Da sie keine Ausbildung hatte, erhielt sie bei Acer zunächst einen Praktikumsplatz in der Logistik. Sie hatte noch nie am Computer gearbeitet, trotzdem versuchten sie den Einstieg in eine Bürotätigkeit. Sukzessive wurde sie in die neue Tätigkeit eingeführt und arbeitet heute als Sachbearbeiterin.

«Ich freue mich, wenn ich jemandem eine Perspektive und die Zuversicht geben kann, dass es weitergeht», beschreibt Hildegard Haas ihre Motivation. Als ein Mann, der infolge eines Unfalls seinen rechten Arm verloren hatte, vor ihr sass, war sie bewegt von seinem Gesichtsausdruck. Sie fragte sich, welche Stelle sie ihm bei Acer ermöglichen könnte. Da alle Reparaturen in Dietikon erfolgen, braucht es ein Lager mit allen Ersatzteilen. Der Lagerbestand muss regelmässig überprüft und bei Bedarf neu bestückt werden. Die kleinen Teile sind nicht schwer und lassen sich gut mit einer Hand in die Regale auffüllen. Der neue Arbeitsbereich für ihn war gefunden. Während er sich zu Beginn für sein Handicap noch geschämt habe, habe er durch die Integration ins Team an Selbstvertrauen gewonnen und zeige nun auch seine Prothese.

Individuelle Lösungen

Die Integration von Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten habe das Arbeitsklima positiv verändert. Es gebe auch den anderen Angestellten die Sicherheit, dass Acer sie in schwierigen Situationen nicht hängen lässt und unterstützend zur Seite steht. Bisher erhielten vier langjährige Mitarbeitende entsprechende Unterstützung für einen Wiedereinstieg.

Breit abgestütztes Engagement

«Der Erfolg lässt sich nicht in Zahlen messen. Einzig Zeit und Leidenschaft müssen wir investieren. Der Gewinn sind langjährige Mitarbeitende, die das gesamte Team mitziehen», zeigt Hildegard Haas den sozialen Mehrwert des Integrationsengagements auf. Der sechsmonatige Arbeitsversuch, bei dem die IV die Kosten trägt, biete eine gute Möglichkeit, um festzustellen, ob die neue Person ins Team passe oder nicht. Die Kosten der Einarbeitungszeit seien dadurch gedeckt. Doch des Geldes wegen Arbeitsversuche zu machen, sei zu kurzfristig gedacht. Die Nachhaltigkeit zeige sich an der Treue und Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

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